Bangkok
21 01 2012Nach einem atemberaubenden Sonnenaufgang und ebenso atemberaubenden Turbulenzen landeten wir dann in Bangkok. Während der Flughafen noch angenehm klimatisiert war, gab es draußen die Klimakeule übern Kopf, aber mal so richtig: 34°C mit 80% Luftfeuchtigkeit – Gewächshausfeeling pur. Dazu ein 20kg Rucksack, 7kg Handgepäck und lange Klamotten, ufff… Irgendwie sind wir dann mit Bussen und Taxi ins alte Zentrum dieser seltsamen Stadt gekommen. Alles ist quer durcheinandergebaut, moderne Bauten zwischen alten Tempeln, brach liegende Flächen und Rohbauten zwischen Einkaufszentren und Palästen. Ein einziges Chaos. Aber ich war froh, endlich da zu sein und ins Hostel einchecken zu können.
Später dann ein erster Rundgang durch die Stadt. Was als erstes auffällt, sind die vielen kleinen Stände am Straßenrand (es müssen tausende sein), wo es Bangkoks berühmtes Streetfood gibt. Hab mir sagen lassen, dass es wahnsinnig toll schmecken soll, aber nachdem ich dreimal den ungenießbaren Glibber weggeworfen hab, kann ich das nicht bestätigen. Direkt um die Ecke gab es einen interessanten Markt, der aus hunderten ineinander verschachtelten Ständen bestand und auf dem es wirklich alles gab. Ein Stand mit allen möglichen Chilisorten, ein Stand mit einem Riesenhaufen von weiß Gott wie altem Geflügelfleisch und ein Stand mit Eimern, in denen sich hunderte Schlangen durcheinanderwurmten, und auf einen hungrigen Käufer warteten, igitt. Die Gerüche schlugen mit jedem Meter in ein anderes Extrem um, von interessant über lecker bis zu atemraubend scheußlich.
Von unserem Viertel aus konnte man am besten mit dem Boot in die Stadt fahren, das ist schnell, günstig und macht Spaß. Natürlich muss man sich als Neuankömmling auch einmal das Touri-Mekka Khao San Road anschauen. Man wird jeden Meter von einem neuen Typen angequatscht, ob man irgendeinen Schnickschnack braucht, und bekommt jeden Quatsch hier, aber wenn man einmal was sucht… Postkarten – gibt es nicht! Dafür aber Kokosnuss-Drinks, lecker! Abends bin ich mit meinem Flugzeugsitznachbarn Wolfhard aus Wien noch koreanisch essen gegangen. Glücklicherweise ohne uns direkt am ersten Abend den Magen zu verderben. Vielleicht lags auch am Whisky, den wir zum Desinfizieren hinterher gekippt haben.. 😉
Mein zweiter Tag in Bangkok bestand hauptsächlich aus Organisationsarbeit, die sich zuhause aufgeschoben hatte. Am dritten Tag habe ich mir dann Bangkoks große Sehenswürdigkeiten angeschaut: den großen Palast, Wat Phra Kaew – Tempel des Smaragd-Buddha (Thailands Nationalheiligtum) und Wat Pho mit dem größten liegenden Buddha. Die Architektur ist mal was ganz anderes, sehr interessant anzusehen. Aber teilweise auch etwas sehr verspielt, manchmal fast kitschig. Vor dem Eingang zum großen Palast durfte ich dann auch Bekanntschaft mit den berüchtigten Touri-Schleppern machen. Masche: “STOP, kein Einlass – der Tempel macht jetzt zu.” (tatsächlich stand am Tor: Closing 15:30 und es war 15:15) – “ich bin von der Touristeninformation – hier mein Ausweis (gefälscht). Ich kann dich aber hierhin und dorthin bringen, kostet nur 20 Baht im Tuk-Tuk hier vorne”. Wer denkt mit einem “Nein, danke.” ist es getan, der täuscht sich. Die sind verdammt hartnäckig und werden dann noch richtig frech. Nachdem ich dem Typen dann entkommen konnte, stellte sich heraus, dass das Tor nur der Lieferanteneingang war und der Besuchereingang 200m weiter war und noch bis 16:30 auf hatte. Aber wenn man’s nicht weiß, kann man sich leicht bequatschen lassen.
Nach der letzten Nacht mit einem höllischen Moskitoangriff (trotz geschlossener Türen und Fenster sind 40 Moskitos durchgeschlüpft) konnte ich dann am vierten Tag meine Weiterreise nach Koh Tao antreten.